Mit einem feierlichen Festakt eröffnete die Viega GmbH & Co. KG am 26. Januar eines der nachhaltigsten Bildungsgebäude der Sanitär- und Heizungsbranche. Das klimaneutrale Gebäude ist nach höchsten ökologischen Standards gebaut. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) würdigte bereits die hohen Nachhaltigkeitsstandards mit einem Vorzertifikat in Platin, die höchste DGNB-Auszeichnung. In dem 12.200 Quadratmeter großen Gebäude werden am Viega-Standort in Attendorn-Ennest (NRW) zukünftig Tausende von Fachkräften aus der Sanitär- und Heizungsbranche geschult. Mit der hohen zweistelligen Millioneninvestition will das Attendorner Familienunternehmen die Weiterbildung von Fachkräften stärken und das Bauen der Zukunft erlebbar machen.
Anna Viegener und Walter Viegener, Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Viega Holding GmbH & Co. KG, begrüßten zu der Eröffnung des neuen Seminarcenters rund 130 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Walter Viegener betonte, dass der Schulungsservice bei Viega eine lange Tradition habe. Das erste Informationszentrum hat das Unternehmen bereits 1979 am Stammsitz im Zentrum von Attendorn eröffnet. Zwanzig Jahre später habe das Seminarcenter am Standort Attendorn-Ennest den Schulungsbetrieb aufgenommen, das jetzt von der „Viega World“ abgelöst wurde. Insgesamt unterhält die Unternehmensgruppe 23 Seminarcenter weltweit mit über 20.000 Besuchern jährlich. Der Fokus liegt auf der Schulung von Fachkräften aus der Sanitär- und Heizungsbranche. Mehr als ein Drittel davon besucht das Seminarcenter in Attendorn-Ennest. Geschult werden die Teilnehmenden in den zentralen Viega-Themen wie Erhalt der Trinkwasserqualität, Energieeffizienz und Digitales Bauen. Das Seminarkonzept gilt in der Gebäudetechnik schon seit vielen Jahren als besonders erfolgreich.

Offizielle Eröffnung der Viega World:
(v.l.): Christian Pospischil, Bürgermeister der Hansestadt Attendorn, Jochen Ritter, MdL NRW,
Anna Viegener und Walter Viegener, Vorsitzende des Viega-Gesellschafterausschusses, und
Theo Melcher, Landrat des Kreises Olpe.
Gebäude ist Schulungsinhalt
„Mit der Viega World erreichen wir eine neue Qualitätsstufe in der Wissensvermittlung“, verspricht Walter Viegener. Denn das Gebäude selbst wird zum Lernobjekt. Mit Exponaten zum Anfassen und Anschauen wird Wissen erlebbar. Die Gebäudetechnik ist so installiert, dass diese von den Seminarteilnehmenden in sichtoffenen Schächten live und unter Betriebsbedingungen erlebt werden kann. Offengelegte Systeme sowie digitale Modelle des Gebäudes und Gebäudedaten veranschaulichen Prozesse und kleinste Details, die sonst hinter der Wand verborgen sind. Präsentationstechniken wie Augmented Reality (AR) bieten völlig neue Schulungserlebnisse. Dadurch lässt sich die reale Darstellung bspw. der Gebäudetechnik mit digitalen Elementen auf einem mobilen Gerät wie einem Tablet oder einer sogenannten AR-Brille in Echtzeit ergänzen.
„Die Viega World ist nicht nur ein Referenzobjekt für das Bauen der Zukunft, sondern auch das Herz der Marke Viega“, erklärt Anna Viegener. „Hier erleben unsere Gäste Vergangenheit und Zukunft unseres Familienunternehmens.“ Die Viega World zeige die 124-jährige Entwicklung vom Ein-Mann-Betrieb zum Weltmarktführer, vom Komponenten- zum Systemanbieter. „Die Viega World spiegelt vor allem unsere Verantwortung wider“, betont Anna Viegener. „Wir wollen zum Klimaschutz und zum bewussten Umgang mit wertvollen Ressourcen beitragen. Wir arbeiten daran, dass Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort im Gebäude zum alltäglichen Standard werden. Wir installieren die Lebensadern der Gebäude von morgen. Das ist unser Anspruch.“
Viega definiert Standards
Erstmals in Europa wurde ein Bildungsbau so konsequent mit der Arbeitsmethodik Building Information Modeling (BIM) über alle Leistungsphasen hinweg geplant und gebaut: Die Konstruktion des Gebäudes erfolgte vorab ganzheitlich mithilfe eines 3D-Modells, einem sogenannten digitalen Zwilling. Dabei werden kontinuierlich Informationen aus Fachmodellen aller am Bau beteiligten Gewerke, wie Pläne der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA), der Stahl- und Betonarbeiten oder Elektroinstallationspläne, angereichert und übereinandergelegt. Daran wurde der gesamte Lebenszyklus der Viega World vorausgeplant – vom Bau über den Betriebsprozess bis hin zum Rückbau. Viele der seit der Grundsteinlegung Mai 2018 gewonnenen Erkenntnisse sind bereits in einschlägige Normen und Regelwerke eingeflossen.
Fokus auf Nachhaltigkeit
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit konnten so beispielsweise frühzeitig vorausgeplant werden. Die Entwicklung des Energiekonzepts wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Energie.Digital“ von der Bundesregierung gefördert und wissenschaftlich durch das Fraunhofer Institute für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg sowie von dem Institut Energieeffizientes Bauen der RWTH Aachen (e3D) begleitet. Es kann auf andere Gebäude übertragen werden. Das zukunftsweisende Energiekonzept beinhaltet eine 2.700-Quadratmeter-Photovoltaik-Anlage und die Nutzung von Energie aus der benachbarten Viega-Produktion sowie eine innovative und effiziente Gebäudehülle. Als klimaneutrales Gebäude verbraucht die Viega World im Betrieb nicht mehr Energie, als sie selbst erzeugt. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) würdigte bereits die hohen Nachhaltigkeitsstandards mit einem Vorzertifikat in Platin, die höchste DGNB-Auszeichnung.
Text/Fotos: Viega
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