Ein Ingenieur und Familienunternehmer

Dipl.-Ing. ETH Axel E. Barten vollendet sein 70. Lebensjahr.

Am 2. Dezember 2019 vollendete Dipl.-Ing. ETH Axel E. Barten sein 70. Lebensjahr. Der in Siegen geborene Jubilar absolvierte nach Abitur am Fürst-Johann-Moritz Gymnasium und Ausbildung zum Marineoffizier ein Studium des Maschinenbaus mit Spezialisierung auf Regelungstechnik, Fertigungstechnik und Betriebswissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH in Zürich und trat 1976 in das damals 525 Jahre alte Familienunternehmen Achenbach Buschhütten als Entwicklungsingenieur ein. 1981 übernahm er in der 7. Generation in direkter Linie nach Engelhard Achenbach die Geschäftsführung von seinem Vater Dr.-Ing. Ernst-Heinrich Barten und baute das Unternehmen auf einem klaren Spezialisierungspfad zum High Tech-Anlagenbauunternehmen und Weltmarktführer für Nicht-Eisen-Metallwalzwerke, Folienschneidmaschinen und Verfahrenstechnische Anlagen zur Walzöfiltration und Abluftreinigung aus.

Standfestigkeit charakterisiert ihn ebenso wie ein unbeirrbares Festhalten an höchsten Qualitätsstandards auf allen Ebenen und ein in seiner Schaffensperiode einzigartig umfassendes Fachwissen bis ins Detail hinein. Diese hohe technische Kompetenz in Verbindung mit seiner Persönlichkeit sind ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor für seine große Überzeugungskraft beim Kunden, mit der er so manches Großprojekt mit zu Beginn geringen Aussichten auf Auftragserteilung zugunsten von Achenbach hat ‚drehen‘ können. Er vermittelt Sicherheit, nach außen und innen. In der von ihm mitgegründeten ‚Global Aluminium Foil Rollers Intiative‘ treffen sich seit 10 Jahren alle namhaften Folienwalzer weltweit regelmäßig, um sich über die technischen Möglichkeiten der Weiterentwicklung höherer Produktqualitäten auszutauschen.

Produktentwicklung und Unternehmensstrategie sind für ihn eng verzahnt, persönlich steht sein Name für wegweisende Innovationen und unternehmerischen Meilensteine: Die Entwicklung von 2.000 m/min unerreichbar schnelllaufenden 2 Meter breiten Walzwerken für 6 µm dünne Aluminiumfolien legte die Basis für den exzellenten Ruf von Achenbach als Spezialist und Qualitäts- und Technologieführer im Weltmarkt. Voraussetzung dafür war die von ihm initiierte und wissenschaftlich maßgeblich betreute Entwicklung einer neuartigen Walzprozesstechnologie die auf einer mit hochdynamisch arbeitenden Digitalrechnern arbeitende Mess- und Regeltechnik fußt. Auf Basis der vergleichsweise frühen Exporttätigkeiten seines Vaters seit den 1950er Jahren eroberte er mit hohem persönlichen Einsatz geographisch neue Märkte wie insbesondere China, Korea, Indien, Japan und Türkei. Bei einer seiner ersten Akquisitionsreisen nach China überlebte er 1979 mit viel Glück einen Flugzeugabsturz. Unternehmensstrategisch traf er parallel dazu schwierige Entscheidungen wie die Schließung der Walzengießerei, notwendige Entscheidungen, wie die umfangreiche Konsolidierung der familiären Eigentumsverhältnisse sowie kluge Entscheidungen, wie das Bekenntnis zum Standort Buschhütten durch Ausbau der Fertigungsstätten und großem Engagement für die Weiterentwicklung des Ortskerns.

Seine Begeisterung für Technik und der damit verbundene Ehrgeiz mit der Achenbach-Technologie stets an der Spitze des technischen Fortschritts zu sein, erklären den hohen Stellenwert, den er in allen F&E-Projekten der intensiven und kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Kunden und technischen Hochschulfakultäten beigemessen hat: Hierzu zählen technologieführende Achenbach-Anlagenbetreiber weltweit  sowie die RWTH Aachen, TU Clausthal, TU Freiberg und die Universität Siegen. Diese mündete in zahlreiche Dissertationen Diplom-, Master- und Bachelorarbeiten über spannende Achenbach-Themen. Die Förderung des Ingenieurnachwuchses und der Dualen Ausbildung und ganz konkret die frühzeitige Beachtung von Zusatzanforderungen, die sich durch die Digitale Transformation der Arbeitswelt für Studium und Ausbildung ergeben, liegt ihm besonders am Herzen. Von 2008 bis 2013 war Axel E. Barten Mitglied des Hochschulrats und blieb der Universität bis heute eng verbunden. Aktuelles Beispiel ist die längerfristig geplante und im Auftakt geglückte Initiative, einen weitestgehend unabhängigen „Campus Buschhütten“ in zwei 120 Jahre alten ehemaligen Gießereihallen im Ortszentrum aufzubauen. Unter dem Motto ‚Wir produzieren.Zukunft.‘ werden hier in einem netzwerkartigen Kooperationsmodell mit südwestfälischen Industrieunternehmen ab Spätsommer 2020 folgende vier Campus-Center einziehen: die SDFS Smarte Demonstrationsfabrik Siegen die SLAB Smarte Lernfabrik Achenbach Buschhütten, der Lehrstuhl IPEM Industrial Production and Engineering Management des PROTECH-Instituts der Universität Siegen und das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen mit einzelnen produktionstechnologischen Innovationsprojekten.

Sich im Ehrenamt auch über die direkten Interessen der eigenen Firma hinaus in die Gesellschaft einzubringen, war ihm schon seit jungen Jahren wichtig, auf lange Frist angelegt, zuverlässig, und meist mit der direkten Übernahme von Verantwortung ausgestattet. Dabei geht es ihm um die Mitgestaltung günstiger Rahmenbedingungen für das Unternehmertum in Deutschland und Europa und darum, sich für die Soziale Marktwirtschaft und für einen freien Welthandel einzusetzen: Sein ehrenamtliches Engagement reicht vom VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (seit 2010 Mitglied des Engeren Vorstands, davon 3 Jahre lang Vizepräsident), über die IHK-Siegen (Vizepräsident seit 2006), den DIHK und die AHKs, die Mitarbeit in den Arbeitgeberverbänden (1994-1999 Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. und der Unternehmerschaft Siegen-Wittgenstein, seitdem Stv. Vorsitzender) und der Landesvereinigung der Unternehmerverbände NRW e.V. (seit 1999 Vorstandsmitglied mit Schwerpunkt ‚Betreuung von Hochschulen in NRW‘) bis hin zum Engagement in Fachverbänden wie der dem VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. und der DGM Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.  Nicht zuletzt war und ist sein Rat bis heute in einer Anzahl von Unternehmensbeiräten gefragt.

Die Nachfolge von Axel E. Barten ist bestens geregelt, denn bereits seit zehn Jahren ist Dipl. Wirt.-Ing André E. Barten im Familienunternehmen, seit 2012 als zweiter Geschäftsführer und schon lange auf dem Weg, die Erfolgsgeschichte mit eigenen Akzenten und visionären Ideen in der 8. Generation der Unternehmerfamilie Achenbach fortzuschreiben.

Bild und Infos: Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG

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