zur Lösung unserer Mobilitätsprobleme beitragen kann, in dem von mir einberufenen „Ständigen Ex- pertenrat Elektromobilität“ bearbeitet. Es geht dort auch darum, die Position Nordrhein-Westfalens als führendem E-Mobilitäts-Standort auszubauen. Wir haben das Tariftreue- und Vergabegesetz auf die not- wendigen Regelungen zurückgeführt. Zahlreiche Be- lastungen für öffentliche Auftraggeber und deren Auftragnehmer entfallen damit. Außerdem werden die Vergabeverfahren insgesamt schlanker, effektiver und weniger bürokratisch. Wir haben mit dem ersten Ent- fesselungspaket für die Wirtschaft bereits mehrere unnötige und belastende Vorschriften geändert oder vollständig aufgehoben. Wo weniger Bürokratie mög- lich ist, werden wir auch künftig Vorschriften ab- bauen. Dazu haben wir im Dezember der Öffentlich- keit das zweite Entfesselungspaket vorgestellt. Damit werden wir unter anderem Verbesserungen und Ver- einfachungen für Gründerinnen und Gründer auf den Weg bringen. Allein mit diesen beiden Entfesselungs- paketen setzen wir neue Impulse und geben frischen Wind, den unser Land braucht. Dialog mit der Wirtschaft Ich lade Sie als Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ein, der Landesregierung weitere konkrete Beispiele zu nennen, wo wir überflüssige Bürokratie abbauen können. Denn wir setzen auf den Dialog mit der Wirt- schaft. Nur so, im gemeinsamen Gespräch, schaffen wir eine vertrauensvolle Basis und gute Rahmenbe- dingungen für mehr Investitionen und für mehr Ar- beitsplätze in Nordrhein-Westfalen. Und Ideen gibt es genug: Allein von September bis November 2017 haben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verbände weit über 200 Vorschläge zur Verwaltungs- vereinfachung beim Wirtschaftsministerium einge- reicht - wertvolle Hinweise, die wir nun sorgfältig aus- werten. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle ganz herzlich. Dabei ist ganz klar, dass der wichtigste Beitrag für Ar- beitsplätze von den nordrhein-westfälischen Unter- nehmen kommt. Denn Arbeitsplätze werden von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern geschaffen — vornehmlich von denen, die innovativ sind, die den Mut haben, Risiken einzugehen, und die zugleich nachhaltig und perspektivisch wirtschaften. Das gilt vor allem für die vielen mittelständischen Unterneh- men, die in ganz besonderem Maß zur Stärke unse- rer Wirtschaft beitragen. Sie bilden das wirtschaftliche Rückgrat NordrheinWestfalens, denn im Mittelstand arbeiten rund 80 Prozent der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten im Land und hier entstehen die meisten neuen Arbeitsplätze. Ein wichtiger Beitrag zur Stabilität und damit zum ge- sellschaftlichen Zusammenhalt ist übrigens das be- sonders im Mittelstand stark verankerte Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft. Sie wissen, dass Mitbe- stimmung und Tarifbindung Errungenschaften sind und keine Hindernisse. Denn sie vergrößern die Sta- bilität und sichern den sozialen Frieden, sie stärken damit den Wirtschaftsstandort Deutschland insge- samt und garantieren die für neue Entwicklungen nö- tige Sicherheit. Sozialpartnerschaft ist deshalb nicht nur ein Schlagwort, sondern eine der größten Stärken Deutschlands. Nordrhein-Westfalen ist also gut aufgestellt. Wir sehen die neuen Herausforderungen als Chancen, die wir gemeinsam nutzen müssen - Politik, Wirt- schaft, Bürgerinnen und Bürger. Deshalb setze ich mich für einen starken Mittelstand ein, für eine Digi- talisierung, die die Menschen mitnimmt, für eine faire Mittelverteilung beim Ausbau der Verkehrsinfrastruk- tur, für eine bezahlbare, sichere und saubere Ener- gieversorgung und für einen starken Wirtschafts- standort insgesamt. Vor knapp einem Jahr habe ich an dieser Stelle in meinem Beitrag vom „Leuchtturm“ gesprochen, zu dem unser Land wieder werden soll. Heute haben wir die ersten Schritte dorthin bereits hinter uns. Der Auf- bruch in Nordrhein-Westfalen ist zu spüren, und er wird weitergehen. Wir sind auf einem guten Weg, auch in Berlin, wo das Industrieland Nordrhein-West- falen der Anwalt des Industriestandortes Deutschland ist. Deshalb ist mir um die Zukunft des Wirtschafts- und Industriestandorts Nordrhein-Westfalen, um Deutschland und Europa nicht bange, im Gegenteil: Wir können die anstehenden Herausforderungen mit Zuversicht angehen. Und wir werden sie engagiert gestalten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen guten Aufbruch in das Jahr 2018. Ein Beitrag von Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, im NRW-Wirtschafts- blog „Klartext im Westen“. 21