Zwei Länder, zwei Unis, zwei Abschlüsse

Ein Jahr lang ist das malerische Städtchen Orléans in Frankreich die Heimat für drei Studentinnen aus Siegen. Leonie Altehülshorst, Anne Waffenschmidt und Laura Beesel studieren den neuen binationalen Bachelor-Studiengang Europäische Wirtschaftskommunikation im Rahmen der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH). Das heißt: Zwei Länder, zwei Unis, zwei Abschlüsse.

Im Wechsel studieren die drei jungen Frauen an der Uni Siegen und an der Université d’Orléans in Frankreich. Im dritten Jahr des sechssemestrigen Bachelors kommen außerdem die französischen KommilitonInnen nach Siegen. „Uns hat besonders das integrierte Auslandsjahr und die breite Palette des Studiengangs zugesagt“, erzählen die Studentinnen. „Auf fachlicher Ebene beschäftigen sich die Teilnehmerinnen während des Studiums mit Sprach- und Wirtschaftswissenschaften sowie wahlweise mit der Geschichte oder Soziologie Europas“, sagt Prof. Dr. Britta Thörle, die gemeinsam mit Dr. Anne Delouis aus Frankreich die Programmbeauftragte ist. Die Studierenden werden außerdem intensiv in den Fremdsprachen Französisch und Englisch ausgebildet. Finanzielle Unterstützung erhalten sie vom Erasmus-Programm und der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH). „Der Studiengang erhöht die internationale Sichtbarkeit und Attraktivität der Universität Siegen“, sagt Prof. Dr. Michael Bongardt, Prorektor für Studium, Lehre und Lehrerbildung an der Uni Siegen. „Besonders hervorzuheben sind zwei Aspekte: Der Studiengang bietet die Binationalität schon auf der Bachelorebene an – meist gibt es diese nur auf Master-Niveau. Und er gibt der französischen Sprache einen Platz in den internationalen Angeboten unserer Universität.“

Als die drei Studentinnen von der Uni Siegen im September 2016 nach Orléans kamen, gab es für alle Erasmus-Studierenden eine Integrationswoche, um die Uni, die Stadt und die neuen KommilitonInnen kennenzulernen. Seitdem haben sich die drei Studentinnen gut eingelebt. Unter der Woche haben sie meist Kurse an der Uni. Einige Unterschiede zum deutschen Hochschulalltag haben sie schon festgestellt: „Es gibt sehr selten PowerPoint-Präsentationen, viel mehr Zwischenklausuren und keine Pausen zwischen den Kursen.“ Die Unibibliothek (UB) in Orléans habe einen großen Vorteil: Weil der Eingang elektronisch gesichert ist, dürfen die Studierenden Jacken und Taschen in die Bibliothek mitnehmen. „Allerdings hat die UB abends nicht lange geöffnet und ist am Wochenende geschlossen“, erzählen die Studentinnen. Einig sind sie sich, was das Kulinarische an der Uni angeht: „Die Mensa in Siegen ist nicht zu toppen.“

Am Wochenende unternehmen die Studentinnen viel gemeinsam – von Kochabenden über Erasmus-Partys bis zu Ausflügen nach Paris. „Durch Erasmus lernen wir nicht nur Leute aus den verschiedenen EU-Ländern kennen, sondern aus aller Welt“, berichten die drei.

Für die Zukunft stehen ihnen viele Türen offen. Sie können nach dem Bachelor ihren Master machen oder in Frankreich oder Deutschland arbeiten, zum Beispiel in den Bereichen Unternehmenskommunikation, Public Relations oder Personalentwicklung. Um zu sehen, was ihnen am besten liegt, werden die drei Studentinnen im Sommer zweimonatige Praktika in Frankreich machen.

Der binationale Bachelor-Studiengang „Europäische Wirtschaftskommunikation“ wurde im September 2016 offiziell akkreditiert. Momentan sind neun Studierende an der Uni Siegen und fünf an der Université d’Orléans in diesem Studiengang eingeschrieben. Er ist zulassungsbeschränkt. Nötig sind unter anderem Sprachkenntnisse in Französisch und Englisch auf dem Niveau B2 und ein erfolgreich absolviertes Auswahlgespräch. Die Frist für Bewerbungen zum Wintersemester 2017/18 ist der 15. Juli 2017

Von Nora Frei

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