Wie man zeitlose Schönheit schützt

Feuerverzinktes Chassis des ersten BMW Z1.

Kreuztal bekam am vergangenen Mittwoch Besuch der besonderen Art. Klaus Niederstein, Gesellschafter und früherer Geschäftsführer der The Coatinc Company Holding (TCC), lud seine Schnauferl-Brüder ein, um ihnen den Coatinc-Standort Siegen zu zeigen. Es erschienen 32 Clubmitglieder mit 23 Fahrzeugen aus der Vor- und Nachkriegszeit.

Nach der Begrüßung der Gäste und einer kurzen Firmenpräsentation durch Paul Niederstein, heutiger geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung der TCC, standen zwei Vorträge über die geplanten Investitionen bei Coatinc Siegen und die drei verschiedenen Verfahren, die in Kreuztal angeboten werden, auf dem Programm. Während der anschließenden Werksbesichtigung konnte sich jeder von den Vorteilen der Normaltemperaturverzinkung, Hochtemperaturverzinkung und Pulverbeschichtung selbst ein Bild machen. Die Mitglieder des Allgemeinen Schnauferl-Clubs (ASC) teilen eins mit der TCC: eine Leidenschaft. Der ASC für seine edlen Oldtimer und die TCC für das Veredeln von Träumen. Liebevoll kümmern sich die Besitzer um ihre historischen Fahrzeuge – und organisieren sich über den Club, der neben regelmäßigen Treffen auch Groß-Events veranstaltet, auf denen sich die Oldtimer-Liebhaber mit ihren atemberaubend schönen Fahrzeugen auf den Straßen zusammenfinden.

Populäre Spektakel, die viele Zuschauer anziehen. Und bei denen alles glänzen muss. Kein Wunder also, dass Oldtimer-Fans auch eins mögen: geschützte Oberflächen. Das gilt für Lack, Leder und Holz gleichsam wie für tragende Elemente am Fahrzeug, die man nicht direkt sieht, welche aber dennoch in ihrem Wert als unverzichtbar gelten, z. B. Fahrwerksteile. The Coatinc Company wendet zum Schutz eben dieser ein spezielles Verfahren an, das derzeit noch ausschließlich durch die Coatinc PreGa am Standort in Kreuztal angewendet wird, demnächst jedoch auch in Mook, Niederlande, in Betrieb gehen wird: Die Hochtemperaturverzinkung (HTV).

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat The Coatinc Company bereits den einen oder anderen Oldtimer von morgen veredelt. Denn bereits seit 2001 wird die HTV in Siegen mit Erfolg im Segment Automotive praktiziert. Bei vielen Kunden aus dem Automobilbereich ist man A-Lieferant.

 

Das Foto zeigt einen BMW Z1, Baujahr 1989, einer der ersten, die hergestellt wurden. Personen von links nach rechts: Klaus Niederstein (Gesellschafter der TCC), Tobias Wesselow (Geschäftsführer Coatinc PreGa) und Jürgen F. Westrup (ASC-Mitglied).

Das Foto zeigt einen BMW Z1, Baujahr 1989, einer der ersten, die hergestellt wurden.
Personen von links nach rechts: Klaus Niederstein (Gesellschafter der TCC), Tobias Wesselow (Geschäftsführer Coatinc PreGa)
und Jürgen F. Westrup (ASC-Mitglied).

Jürgen F. Westrup, Siegen, brachte am vergangenen Mittwoch seinen BMW Z1 mit. Im Mai 1989 gebaut, ist er einer der ersten, die je hergestellt wurden – und beinhaltet einen feuerverzinkten Gitterrohrramen, der bisher keinerlei Beschädigungen habe. „Im Übrigen erhöht die aufliegende Zinkschicht nach BMW-Angaben die Steifigkeit des Stahlskeletts nochmals um ca. 25 %. Ersetzt habe ich nur vor einigen Jahren den Endschalldämpfer, der in der Form eines früheren Formel 1-Heckflügels hinter der Hinterachse angebracht ist und für einen optimalen Anpressdruck bei höheren Geschwindigkeiten und zusammen mit der breiten Spur und dem langen Radstand für eine Querbeschleunigung von 1 g sorgt. Der Endschalldämpfer hat aber mit Feuerverzinkung nichts zu tun“, so Westrup.

2012 nahm The Coatinc Company, damals noch Siegener Verzinkerei, am „Innovationspreis Feuerverzinken“ teil und gewann diesen für die Verzinkung von Fahrwerksstreben, die unter anderem am BMW M6 eingebaut werden. Veredelt werden diese Teile bis heute im Werk der Coatinc PreGa mit der HTV. Im Gegensatz zur Normaltemperaturverzinkung (NTV, 450 °C) wird bei der HTV mit höheren Temperaturen (560 – 630 °C) gearbeitet. Dadurch können sehr dünne Zinkschichten aufgebracht werden, was spezielle Produktanforderungen in Bezug auf gute Passgenauigkeit, Beschichtbarkeit und hohe Oberflächenhärte erfüllt. Engste Toleranzführungen werden somit ideal bei minimalem Gewicht abgesichert.

Dies sind nur einige von vielen Vorteilen der HTV. Im Endergebnis steht das Geheimrezept für Langlebig- und Nachhaltigkeit. Doch für die Automobilindustrie ist dies längst zur Normalität geworden.

Mehr über The Coatinc Company unter www.coatinc.com

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