Viertklässler machten Sachen bei Achenbach

André E. Barten, Geschäftsführer von Achenbach (rechts), sowie Phillip Ebach (Mitte) als Personalchef und Sebastian Groos (links) als Werksleiter und Chef von Einkauf, Fertigung und Produktion stellten sich den Fragen der 43 Viertklässler.

CSR (Corporate Social Responsibility) ist so etwas wie ‚Bio‘ oder das Bio-Siegel: erst belächelt, später zunehmend ernst genommen. In der Aktionswoche des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) vom 19. – 23. September, „Wir unternehmen was“ stellen Unternehmen unter Beweis, dass der Gedanke der unternehmerischen Verantwortung im Maschinen- und Anlagenbau längst angekommen ist und zeigen anhand eines breiten Spektrums an Projekten, was sie weit über gesetzliche Regeln hinaus in puncto Nachhaltigkeit und Gesellschaft tun.

43 Viertklässler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule besuchten Achenbach Buschhütten. Betreut wurden sie von den Auszubildenden des Kreuztaler Maschinenbauunternehmens.

43 Viertklässler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule besuchten Achenbach Buschhütten. Betreut wurden sie von den Auszubildenden des Kreuztaler Maschinenbauunternehmens.

Ein Beispiel für die Förderung regionaler Anliegen im Bildungsbereich ist die Kooperation zwischen Achenbach Buschhütten und der benachbarten Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule. Eines der zentralen Projekte dieser besonderen Freundschaft ist ‚Sachen machen bei Achenbach‘: In jedem Jahr besucht eine Klasse die Firma Achenbach zu einem wechselnden Thema. Damit sind in jedem Jahr auch andere Mitarbeiter involviert. Immer dazu gehören jedoch Wissensinhalte über Aluminium, seine Verarbeitung und seine einzigartigen Eigenschaften und die Ortsgeschichte, die mit Achenbach untrennbar verbunden ist. Dieses Projekt wurde von Frau Dr. Gabriele Barten, verantwortlich für Marketing und Kommunikation, vor genau zehn Jahren initiiert: Es setzt den Startpunkt für eine verlässliche Freundschaft zwischen Unternehmen und Schule.

2016 ist es die Personalabteilung, die mit einbezogen wurde; genau genommen sind es die Azubis selbst, die sich mit Unterstützung ihrer Ausbildungsleiter Michaela Kurth und Torsten Meiser sofort bereit erklärt hatten, den kleinen Freunden aus der Nachbarschaft etwas zum Thema Ausbildung bei Achenbach zu erzählen. „Wir legen in unserer Ausbildung großen Wert auf nachhaltige Wissensvermittlung. Über solche Projekte haben unsere Auszubildenden die Möglichkeit, ihr Erlerntes wiederum weiterzugeben. Nebenbei lernen sie wieder ein weiteres Mal – präsentieren, organisieren und vor allem Teamgeist“, so Phillip Ebach, Personalleiter bei Achenbach.

Nach einem gesunden Frühstück im Pausenraum der neuen Fertigungshalle begannen Marina Schmidt und Ann-Kristin Stöcker, beide kaufmännische Auszubildende im 2. Lehrjahr, mit einer Unternehmensvorstellung. Sie erklärten den 43 Viertklässlern, was ein Unternehmen ist und wie unterschiedlich die Produkte sein können, die ein Unternehmen herstellt, und bei Achenbach sind es eben große Walzwerke und Folienschneidmaschinen, und genau die braucht man, um Produkte wie Joghurtdeckel, Nespresso-Kapseln, Flugzeugbleche usw. herzustellen.

Die beiden Auszubildenden beschrieben die einzelnen Abteilungen bei Achenbach mit allem, was man dort ganz konkret tut. Ein Vergleich mit dem Kuchenbacken liege nahe, so Marina Schmidt, und erklärte mit Blick auf die Konstruktionsabteilung: „Wenn Eure Mama einen Kuchen backen will, dann braucht sie ein gutes Rezept, damit der Kuchen nachher auch wirklich lecker schmeckt. Und genauso braucht man für den Bau eines tollen Walzwerks, das schneller als eine Achterbahn ganz dünne Aluminiumfolie produziert, gute Computerzeichnungen, die genau erklären, wie man ein solches Folienwalzwerk bauen muss. In der Abteilung Konstruktion, so müsst Ihr Euch vorstellen, werden also die Rezepte für die Walzwerke geschrieben!“ Genauso plakativ beschrieben die beiden Azubis dann auch, was in den anderen Abteilungen geschieht: in Vertrieb und Einkauf, in Fertigung, Montage und Inbetriebnahme. Sehr anschaulich hatten die beiden dazu eine Powerpoint-Präsentation mit Bildern aus der Achenbach-Welt zusammengestellt.

Es folgte ein Rollenspiel zwischen Marina Schmidt und zwei weiteren Azubis, Felix Krämer, Mattis Michel, in dem sie den Viertklässlern drei Ausbildungsberufe Industriekaufmann/frau, Industriemechaniker/in und Zerspanungsmechaniker/in vorstellten.  Das kleine Schauspiel umfasste eine dringliche Bestellsituation (Marina Schmidt) von 1 kg Metall während die Mitarbeiter von Fertigung und Montage drängten, damit die enge Lieferzeit eingehalten werden konnte. Die anschließende Fertigung in einer ‚Maschine‘ (aus Pappe) mit ‚echtem‘ Maschinengeräusch wurde mit Legosteinen als Bauteilen dargestellt, und die Montage zum fertigen Lego-Auto inklusive des Versands rundete das kleine Rollenspiel ab.

An einem Filtersteststand durften die Schülerinnen und Schüler verschutztes Öl reinigen.

An einem Filterteststand durften die Schülerinnen und Schüler verschmutztes Öl reinigen.

Während der anschließenden Führung in fünf Gruppen durch die Achenbach-Fertigungs- und Montagehallen an fünf Stationen durch je zwei Azubis (Felix Krämer, Mattis Michel, Jean Michel Betz, Jason Jung, Finn Oerter, Sander Rompf, Thomas Nikel, Marius Paul, Lukas Birlenbach, Jörn Oerter, Sascha Horn, Tom Zimmermann) erfuhren die Kinder dann auch praktisch, was man ihnen zuvor eher theoretisch vorgestellt hatte. Jedes Kind durfte eine CNC-Fräsmaschine in der Lehrwerkstatt selbst bedienen, das Firmenlogo in ein Stück Aluminium fräsen und auf der Rückseite mit seinen Initialen versehen. Außerdem konnten sich alle Kinder, die wollten, die Fertigung aus 5 Metern Höhe von der Hebebühne aus ansehen, am Filterteststand verschmutztes Öl reinigen, das Gewicht von Stahl und Aluminium vergleichen und den Paternoster zur Materialausgabe von Kleinteilen bedienen, und, o Wunder, lieferte dieser statt Schrauben leckere Smarties.

Schließlich traf man sich vor dem Filterteststand zu einer kleinen Expertenrunde, in der sich André E. Barten, Geschäftsführer von Achenbach, sowie Phillip Ebach als Personalchef und Sebastian Groos als Werksleiter und Chef von Einkauf, Fertigung und Produktion vielen  Fragen der 43 Viertklässler stellten.

Den Abschluss dieses abwechslungsreichen Morgens bildete die Siegerehrung im Rahmen des alljährlichen Fragebogens zum Thema Aluminium und Aluminiumfolie, zu dem die Kinder im Sachkundeunterricht im Vorfeld so einiges gelernt hatten. Dieser wurde in diesem Jahr um ein paar Fragen zum Thema Ausbildung erweitert. Alle Kinder haben ihre Sache gut gemacht, aber am besten schnitten Annika, Paulina und Edda ab. Sie durften sich jeweils einen Lego-Technik-Kasten aussuchen.

Claudia Gawrosch, Schulleiterin der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule freute sich für ihre Schützlinge und meint: „Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass sich ein Unternehmen an die Seite einer Grundschule stellt und Verantwortung für Bildung übernimmt. Wir erleben die langjährige Kooperation mit dem Unternehmen Achenbach Buschhütten nicht nur als besonders nachhaltig für die Kinder, sondern in diesem Jahr auch als unmittelbar zukunftweisend: Paulina ist neugierig auf den Beruf Zerspanungsmechanikerin geworden und hat viele Antworten rund um den Ausbildungsberuf erhalten.“

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