Tag der Weltmarktführer: „Brexit ist Brexit“

Hidden Champions in Südwestfalen

Mit einer ganz besonderen Aktualität wartete der diesjährige Tag der Weltmarktführer auf: Sir Sebastian Wood, Britischer Botschafter in Deutschland, bezog Stellung zum aktuellen Austritt seines Landes aus der EU. Mit Spannung erwarteten die Veranstalter, die IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen sowie das Magazin Wirtschaftswoche, konkrete Aussagen, wie sich das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland und der EU vorstellt.

„Brexit ist Brexit“, machte der Botschafter zu Beginn seiner Ausführungen deutlich. „Die Briten haben sich mehrheitlich für den Ausstieg aus der EU entschieden. Diese Entscheidung wird von der Politik und der Regierung akzeptiert und umgesetzt.“ Zurzeit bereite man die Ausstiegsverhandlungen vor und stimme sich mit der Wirtschaft und den relevanten gesellschaftlichen Gruppen in Großbritannien ab. „Die wirtschaftlichen Verflechtungen beispielsweise zu Deutschland sind sehr eng. Immerhin ist Großbritannien der zweitwichtigste Handelspartner der Bundesrepublik. Deshalb ist es sehr wichtig, den Ausstieg so zu gestalten, dass diese engen Beziehungen möglichst wenig Schaden leiden.“ Großbritannien verlasse zwar die EU, aber nicht Europa. „Wir werden auch weiterhin ein enger Partner und Verbündeter bleiben“, so Sir Sebastian weiter. Als Gründe für die Entscheidung der Briten zum Ausstieg aus der EU nannte er vor allem die ungebremste Einwanderung und die Angst vor einer wachsenden Fremdbestimmung. „Großbritannien hat eine demokratische Tradition, die weit in die Vergangenheit zurückreicht.“ Die EU werde von vielen Briten als nicht demokratisch legitimierte Institution wahrgenommen. Deshalb wolle man sich auch nicht immer stärker von Brüssel aus regieren lassen.

Bereits zum dritten Mal veranstalteten die Industrie- und Handelskammern aus Südwestfalen gemeinsam mit der Wirtschaftswoche den Tag der Weltmarktführer in Südwestfalen. Ein hochkarätig besetztes Kongressprogramm wartete auf die Teilnehmer am 20. September im Besucherzentrum der Krombacher Brauerei in Kreuztal-Krombach. Zu den thematischen Schwerpunkten E-Mobility, Internationalisierung, Digitalisierung und Unternehmensnachfolge sprachen unter anderem Dr. Katja Pütter-Ammer, geschäftsführende Gesellschafterin der Medice GmbH aus Iserlohn, Dr. Thomas Muhr, persönlich haftender Gesellschafter der Muhr und Bender KG aus Attendorn, Hermann Josef Schulte, geschäftsführender Gesellschafter der HJS Emission Technology GmbH & Co. KG aus Menden, Dr. Heinrich Weiss, Aufsichtsratsvorsitzender der SMS-Holding GmbH aus Hilchenbach, und Detlef Wetzel, ehemaliger Vorsitzender der IG Metall. Als Gastredner nahm zudem der frühere NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers an der Veranstaltung, ebenso Ford-Chefeinkäufer Werner Pütz.

Am Vorabend (Montag, 19. September) fand ein Programm an selber Stelle statt: Bernhard Schadeberg, Geschäftsführender Gesellschafter der Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG, berichtete im Gespräch mit Wirtschaftswoche-Redakteur Franz Rother über die Marketing-Strategien des Marken-Primus der Brauereiwirtschaft.

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