SMS modernisiert Aluminium-Warmwalzwerk

Die eingerüstige Anlage walzt derzeit die aufgeheizten Blöcke im Reversierbetrieb auf Dicken von 8 bis 15 Millimetern und wickelt das Band im letzten Stich mit Dicken zwischen 5 und 10 Millimetern auf.

IMPOL Seval Valjaonica Aluminijuma Sevojno, Serbien, hat die SMS group (www.sms-group.com) mit einer umfangreichen Modernisierung des 1972 von Schloemann gelieferten Aluminium-Warmwalzwerkes beauftragt. Hauptziele des Umbaus sind eine deutliche Produktionssteigerung und eine Qualitätsverbesserung der gewalzten Bänder hinsichtlich Dicken- und Profiltoleranzen. Durch die Integration des einlaufseitigen Haspels in den Produktions­prozess können zukünftig drei statt wie bislang nur ein Wickelstich gefahren werden, so dass sich die Leistungsfähigkeit der Anlage deutlich erhöht. Damit die Anlage zukünftig auch größere Barren walzen kann, werden die Ein- und Auslaufbereiche vollständig umgebaut. Beide Haspel werden versetzt und angehoben, um die dann größeren Bunddurchmesser wickeln zu können. Die Riemen­wickler, Treiberrollen und Seitenführungen werden auf beiden Seiten erneuert beziehungsweise angepasst. Auf der Auslaufseite wird eine neue Besäumschere installiert, die auf die mit der reduzierten End­dicke von minimal 3,5 Millimetern einhergehende höhere Auslauf­geschwindigkeit abgestimmt ist.

Im Modernisierungsumfang der SMS group ist ein neues Röntgen­messgerät enthalten. Dieses misst kontinuierlich die Banddicke und das Bandprofil über die Breite. Die Messdaten sind die Eingangs­größen für die technologischen Regelungssysteme. Im Walzgerüst selbst werden neue Kühlbalken installiert, die zum einen die Walz­spaltschmierung sicherstellen, zum anderen eine optimale Verteilung der Walzemulsion zur Kühlung der Arbeitswalzen erlauben. Die einstellbaren Kühlmuster sind ein wichtiges Stellglied zur Erzielung eines konstanten Bandprofils. Die Kapazität der Emulsionsanlage wird um rund 30 Prozent erhöht. Die Installation zusätzlicher Biege­zylinder in den Einbaustücken der Stützwalzen ermöglicht zukünftig auch die negative Biegung der Arbeitswalze, das bedeutet eine konvexe Einstellung des Walzspalts. Damit kann auch bei wachsen­der thermischer Balligkeit der Arbeitswalzen eine optimale Band­geometrie erreicht werden. Für die Reinigung der Walzen wird ein Hochdrucksystem eingebaut, das die bislang verwendeten rotieren­den Walzenbürsten ersetzt. Mit einem Druck von bis zu 1.000 bar wird Emulsion auf die Walzen gespritzt. So werden Ablagerungen und anhaftende Aluminiumrückstände von den Oberflächen der Walzen zuverlässig entfernt.

Das Herzstück der neuen Anlage bildet das neue X-Pact®-Automati­sierungssystem AluControl®. Es umfasst die technologischen Regelungssysteme sowie die Prozessmodelle des Level 2. Über eine Ankopplung an das bestehende Produktionsplanungssystem erhält der Level 2 sämtliche Produktdaten und berechnet, abhängig vom thermischen Zustand der Anlage, den jeweils optimalen Stichplan und die Setzwerte der Anlage. Die Regelungssysteme des Level 1 sichern das Erreichen der zugesagten engen Toleranzen für Band­dicke und -profil. Alle Anlagendaten und Prozessinformationen werden benutzerfreundlich im neuen Visualisierungssystem dar­gestellt. Das Warmwalzwerk von IMPOL Seval wird in zwei Schritten umgebaut.

Einem ersten Stillstand im Frühjahr 2017 folgt nach sechs Monaten Interimsbetrieb ein zweiter Stillstand. Mit der Inbetriebnahme Ende 2017 wird die Anlage vollständig auf das neue AluControl® umgestellt und so zu einem modernen Walzwerk für hochqualitative Warmbänder.

AluControl® wurde bei der SMS group in den vergangenen Jahren als ein speziell auf die Anforderungen des Warm- und Kaltwalzens von Aluminium abgestimmtes Automationspaket entwickelt. In mehr als 20 Installationen seit dem Jahr 2012 hat sich AluControl® für Neu­bauten und Modernisierungen gleichermaßen bewährt und konnte in der Praxis konsequent verbessert werden.

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