Neuer Demografie-Rechner der IHK Siegen im Internet

Zusammen mit zehn nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen nun im Internet einen neuen gemeinsamen Demografierechner an. Mit diesem Instrument können die Betriebe anhand der eigenen Mitarbeiterdaten noch besser als bisher ermitteln, wo und wie sich die Altersstrukur der Belegschaft künftig ändert und neue Mitarbeiter dringend benötigt werden.

„Klar ist, dass die Belegschaften durchschnittlich immer älter und in vielen Berufsgruppen verstärkt Fachkräfte knapp werden“, erläutert Stephan Jäger, in der IHK Siegen zuständig für den Demografierechner. „Der Fachkräftemangel betrifft nicht nur Großbetriebe. Auch kleine Unternehmen müssen sich dem Problem stellen. Hierzu stellt der IHK-Demografierechner die Zahlengrundlage zur Verfügung“.

Der IHK-Demografierechner macht die Zukunft des eigenen Personals transparent, indem er die Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Berufsgruppen und Qualifikationen abbildet und dabei auch die Erfahrungswerte für die jährlichen Zu- und Abgänge berücksichtigt. Angezeigt werden die jährlichen berufsspezifischen Ersatzbedarfe durch Renteneintritt und Fluktuation bis zum Jahr 2030. Dabei gibt es Vergleichsmöglichkeiten mit der Region und der Branche, in denen sich das Unternehmen befindet.

Die IHK Siegen prüfte den Demografierechner auf seine Praxistauglichkeit. Sie fütterte ihn mit realen Zahlen von Betrieben aus der Region, die schon die demografischen Probleme erkannt haben. Diese wurden durch den Demografierechner auch noch einmal überdeutlich dargestellt: Es ist etwa sofort ablesbar, ob der Anteil der älteren Belegschaft überproportional steigen wird und mit diesem das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter. Man kann auch sofort erkennen, ob die Entwicklung gegenüber der Region oder dem Branchendurchschnitt besser oder schlechter ausfällt. In letzterem Fall ist der Handlungsbedarf noch größer.

Auf die demografische Entwicklung müssen sich alle Unternehmen in der Region einstellen, in Zukunft sogar immer stärker, ob sie wollen oder nicht. „Wer sich jetzt darüber keine Gedanken macht und gegensteuert, wird in Zukunft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Schiffbruch erleiden. Mit ein paar kurzfristigen Maßnahmen ist es nicht getan. Vielmehr ist eine nachhaltige und umfassende Personalstrategie vonnöten. Dabei kann der Demografierechner eine wichtige Hilfe sein“ so Stephan Jäger.

Um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen zum Beispiel besondere Bedingungen schaffen, damit ein großer Teil der Beschäftigten gesund die Arbeit bewältigen und das Rentenalter erreichen kann. Auf der anderen Seite werden die Unternehmen ihre Rekrutierungsbemühungen für Fach- und Nachwuchskräfte verstärken müssen. Das zählen auch Personalmarketingkonzepte, um sich als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.

Die Daten zum Demografierechner sind verknüpft mit dem NRW-Fachkräftemonitor. Dieser wurde schon im Jahr 2012 veröffentlicht. Nun ist dieses Instrument in der aktualisierten und nochmals verbesserten Version online abrufbar. Der Fachkräftemonitor erlaubt relativ treffsichere Aussagen darüber, wo zukünftig regionale Fachkräfteengpässe geortet werden. Für akademisch und beruflich Qualifizierte können Trends für rund 50 Berufsgruppen auf verschiedenen Qualifikationsebenen aufgezeigt werden; und dies bis zum Jahre 2030. Als Quellengrundlage dienen Daten der Bundesagentur für Arbeit, des statistischen Bundesamtes, der Konjunkturumfragen der Industrie- und Handelskammern sowie von Information und Technik NRW.

Der Demografierechner ist abrufbar unter http://www.demografierechner-nrw.de/, der Fachkräftemonitor unter http://www.ihk-fachkraefte-nrw.de/. Unternehmen, die die IHK-Instrumente eigenständig nutzen wollten, bietet die IHK Siegen ausführliche Hilfestellung in speziellen Workshops oder individualisierten Beratungen an, um die spezifischen Analysemöglichkeiten des Demografierechners und des Fachkräftemonitors im Detail aufzuzeigen.

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