Mit Praktikum zum Ausbildungsplatz

Im Bild (v.l.): Ausbilder Sebastian Schmitt, Birgit Riemer-Schnabel, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit, Christina Kölsch, Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Agentur für Arbeit Siegen und Kai Böcher, Personalleiter bei VETTER Umformtechnik.
Im Bild (v.l.): Ausbilder Sebastian Schmitt, Birgit Riemer-Schnabel, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit, Christina Kölsch, Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Agentur für Arbeit Siegen und Kai Böcher, Personalleiter bei VETTER Umformtechnik.

Im Bild (v.l.): Ausbilder Sebastian Schmitt, Birgit Riemer-Schnabel, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit, Christina Kölsch, Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Agentur für Arbeit Siegen und Kai Böcher, Personalleiter bei VETTER Umformtechnik.

Wenn Christina Kölsch morgens aufsteht, warten auf die 16-Jährige an ihrem Ausbildungsplatz glänzendes Metall und surrende Maschinen. Denn Christina Kölsch macht bei VETTER Umformtechnik in Burbach eine Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin. Auf den ersten Blick mag die Beschreibung des Arbeitsplatzes nichts außergewöhnliches sein. Besonders ist, dass den Beruf der Zerspanungsmechanikerin nur wenige Mädchen erlernen wollen – in ganz Nordrhein-Westfalen waren es 2013 insgesamt 33 junge Frauen, davon ganze sechs im Bezirk der Agentur für Arbeit Siegen.

Für Christina Kölsch war schnell klar, dass sie einen handwerklichen oder einen technischen Beruf erlernen möchte. „Ich habe mal ein Praktikum im Gesundheitsbereich gemacht, aber das war nichts für mich. Ich wollte etwas Technisches oder Handwerkliches lernen“. Mit diesem Wunsch ging Christina Kölsch zu ihrer Berufsberaterin bei der Siegener Arbeitsagentur und machte nach dem Tipp ihrer Berufsberaterin wieder ein Praktikum. Nun lernte sie den Beruf der Zerspanungsmechanikerin bei VETTER Umformtechnik in Burbach kennen.

Vorbehalte, etwa weil Christina Kölsch eine junge Frau ist, hatte Kai Böcher, der Personalleiter beim europäischen Marktführer bei der Herstellung von Gabelzinken aus Burbach, nicht. „Das Geschlecht hat bei unserer Auswahl von Auszubildenden nie eine Rolle gespielt. Für uns sind Qualifikation und Lernbereitschaft entscheidend“, erläutert Kai Böcher.

Das ist eine Praxis, die nach Ansicht von Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, unbedingt eine weitere Verbreitung finden muss. „Wenn wir dem Fachkräftebedarf angemessen begegnen wollen, dürfen wir uns nicht von Geschlecht oder anderen Merkmalen ablenken lassen. Entscheidend muss bei der Besetzung von Stellen die Qualifikation sein“. Dies, so Dr. Bettina Wolf, sei gerade im Metallbereich wichtig – denn hier kommen im Bereich der Arbeitsagentur Siegen nur 1,3 Bewerber auf eine freie Stelle. „Da ist es wichtig, dass sich die jungen Männer und Frauen bei der Berufswahl von ihren Interessen, von ihren Qualifikationen und natürlich von den Perspektiven des Arbeitsmarktes leiten lassen und so vielleicht auch einen Beruf ergreifen, der nicht so typisch für ihr Geschlecht ist“, so die Leiterin der Siegener Arbeitsagentur weiter, und verweist auf den am 27. März bundesweit stattfindenden Girl’s und Boy’s Day, bei dem Jungen und Mädchen jeweils für ihr Geschlecht untypische Berufe kennenlernen sollen.

Christina Kölsch jedenfalls ist sich sicher, dass sie die richtige Wahl getroffen hat. „Einer technisch interessierten Freundin würde ich den Beruf sofort weiterempfehlen. Mir macht die Ausbildung Spaß!“ Und das ist letztlich wohl das wichtigste.

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