Internet-basiertes Fernschachspiel ausgezeichnet

Unser Bild entstand bei der Präsentation eines autonomen bzw. automatisierten Gewächshauses.

Noch bevor die Veranstaltung startete, herrschte ein geschäftiges Treiben. So wurde ein großes Planschbecken mit Wasser gefüllt, blinkende Schachbretter und ein Miniatur-Gewächshaus mit diversen Leitungen in Betrieb gesetzt oder eine Miniatur-Garage aufgebaut. Im Arthur-Woll-Haus der Universität Siegen wurden gestern die diesjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Programms MINToringSi vorgestellt. In Teamarbeit hatten sich Abiturienten heimischer Schulen mit ihren universitären Betreuern (MINToren) über mehrere Monate hinweg mit der Bearbeitung von MINT-Projekten befasst. Dabei gingen die Projekte in Umfang und Interdisziplinarität über die schulüblichen Arbeiten hinaus, um einen ersten Einblick in die Studie- und spätere Berufswelt zu vermitteln.

Einen Ehrenpreis erhielt Michel Klappert (rechts) im Namen der Jury von Dr. Bernd Klose (links) überreicht.

Einen Ehrenpreis erhielt Michel Klappert (rechts) im Namen der Jury von Dr. Bernd Klose (links) überreicht.

Vorgestellt wurden insgesamt fünf Arbeiten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, wofür auch das Kürzel MINT steht. Themenfindung, Themenbearbeitung und Organisation in der Gruppe standen dabei auf der mehrmonatigen Agenda, die sich parallel zu den Abiturvorbereitungen vollzog. Eine Gruppe entwickelte ein autonomes bzw. automatisiertes Mini-Gewächshaus, bei dem die für Pflanzen lebenswichtigen Faktoren Temperatur, Bewässerung und Licht(-intensität) über einen Mikrocontroller gesteuert wurde. Alles in allem ein sehr praxisorientiertes Thema, da die automatisierte Pflanzenaufzucht sehr zukunftsträchtig ist. In einer anderen Gruppe wurde ein „autarkes und autonomes Solarboot“ mit automatischer Steuerung und Hinderniserkennung  realisiert. Der kleine Doppelrumpfkatamaran entstand dabei mit Hilfe eines 3D-Druckers.  In einem weiteren Projekt befasste sich Michel Klappert als „Ein-Mann-Gruppe“ mit der Konzeption und dem Zusammenbau einer „mobilen Sensorplattform auf Grundlage eines Luftkissenfahrzeugs“. Er baute nicht nur aus einfachsten Materialien ein Miniatur-Luftkissenboot mit Auftriebsturbinen und Vortriebs-Propeller, wobei letzter über eine Recheneinheit gesteuert und die Sensordaten mittels Mobiltelefon ausgelesen wurden.  Für diese besondere „Fleißarbeit“ erhielt Michael Klappert einen Ehrenpreis.

„Individuelle Garagenerkennung mit Parkassistent“ lautete der Titel einer weiteren Projektarbeit. Hierbei ging es darum, ein erkanntes Fahrzeug in eine vorher registrierte Garage korrekt einfahren zu lassen. Auch hierzu wurden reichlich elektronische Bauteile wie etwa Optokoppler, Distanzsensoren und  Mikrocontroller „verarbeitet“.

Das „etherchess“-Siegerteam von links nach rechts: Leon Gelber, Robert Probsdorfer, Leon Schürmann, Desiree Schütz, Lars Setz und Kristina Großmann (universitäre Betreuerin/ MINTorin).

Das „etherchess“-Siegerteam von links nach rechts:
Leon Gelber, Robert Probsdorfer, Leon Schürmann, Desiree Schütz, Lars Setz und Kristina Großmann (universitäre Betreuerin/ MINTorin).

Mit dem ersten Preis wurde schließlich das Projekt „etherchess“ ausgezeichnet. Leon Gelber, Robert Probsdorfer, Leon Schürmann, Désirée Schütz und  Lars Wilm Setz entwickelten  ein Fernschachspiel, welches mittels Wifi-Anbindung übers  Internet funktioniert. Der Überblick über das gesamte Spielgeschehen ist dadurch gewährleistet, dass auch die Figuren des Gegners auf dem Schachbrett stehen und die Züge leicht nachvollziehbar mit LEDs unter den Feldern dargestellt werden.

„Gelobt wurde von der Jury nicht nur die Idee,  sondern auch die Dokumentation und Präsentation der Arbeit. „Für die Realisierung der Prototypen kam ein hohes Maß an technischem Know-how zum Einsatz, außerdem wurden verschiedene Bereiche wie Chemie bis hin zur Elektronik mit eingebunden. Alles in allem stellt das Projekt etherchess ein Beispiel für ein herausragendes, teamorientiertes und vernetztes Arbeiten dar“, würdigte Dr. Bernd Klose von der Universität Siegen als Vertreter der  Jury diese Arbeit.

Mehr Informationen: www.mintoringsi.de

1 Kommentar zu "Internet-basiertes Fernschachspiel ausgezeichnet"

  1. Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen.Vielen Dank für die tollen Informationen.

    Gruß Anna

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