Ideenmanagement bietet doppelten Nutzen

In den 136 Unternehmen und öffentlichen Körperschaften, die sich 2015 an der Ideenmanagement-Studie des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (DIB) beteiligt haben, wurden 1,06 Millionen Verbesserungsvorschläge eingereicht. Je 100 Mitarbeiter kamen im Branchenmittel 149 Ideen zusammen. In Konzernen ab 5.000 Beschäftigten lag die Vorschlagsquote im Schnitt allerdings nur bei 50, in Betrieben mit maximal 1.000 Mitarbeitern dagegen bei 301. Noch stärker ist das Branchengefälle (Grafik):

Die aluminium- und metallverarbeitende Industrie verzeichnete 2015 je 100 Mitarbeiter 375 Verbesserungsvorschläge – der Banken- und Versicherungssektor nur 13.

Ähnlich sieht es bei der Beteiligungsquote aus, also dem Anteil der Mitarbeiter, die sich am Ideenmanagement beteiligen: Er betrug 2015 bei den Automobilzulieferfirmen 53 Prozent, bei Banken und Versicherungen aber nur 8 Prozent.

Die schönsten Ideen nützen wenig, wenn sie nicht praktikabel sind oder der Wille zur Umsetzung fehlt. Doch immerhin jeder zweite Verbesserungsvorschlag ist realisiert worden – wiederum mit großen Unterschieden zwischen den Branchen:

Die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus haben 67 Prozent aller Verbesserungsvorschläge umgesetzt – Schlusslicht war auch hier der Bankensektor mit 10 Prozent.

Über alle Unternehmen hinweg dauerte es im Mittel 113 Tage, bis eine Idee umgesetzt wurde. Der Aufwand lohnt sich, denn insgesamt brachten die Vorschläge, die von den in der DIB-Studie erfassten Unternehmen realisiert wurden, einen Nutzen von gut 812 Millionen Euro.

Die durchschnittliche Mitarbeiterprämie je Vorschlag wirkt da mit 98 Euro bescheiden. Doch im Einzelfall lohnen sich pfiffige Ideen weit mehr: Die höchste Einzelprämie gab es im Jahr 2015 in der Chemischen Industrie – satte 212.000 Euro.

IW, Köln

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