Fachkräftemangel wird sich weiter ausbreiten

„Schon heute spüren zahlreiche Unternehmen den Fachkräftemangel, insbesondere bei schweißtechnischem Personal sowie im Pflegebereich sind die Engpässe offenkundig. In Zukunft wird sich dieser Mangel in immer mehr Wirtschaftsbereichen ausbreiten.“ Hierauf weist IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster mit Blick auf aktuelle empirische Untersuchungen des „
hin. Vollziehe sich die Entwicklung so weiter, fehlten bereits in 10 Jahren rund 19.000 Personen im regionalen Beschäftigungssystem. Das seien mehr Menschen als heute in den Städten Attendorn oder Kreuztal insgesamt beschäftigt sind. Klaus Fenster: „Den wesentlichen Engpass machen wir bei den beruflich Qualifizierten aus. 90 Prozent der erwarteten Lücke entfällt auf diesen Personenkreis. Es ist paradox. Immer mehr wollen studieren, obwohl gerade der Bedarf an beruflich qualifizierten Menschen immer mehr zunimmt.“

Dies jedenfalls ergebe sich aus dem Fachkräftemonitor NRW, der sowohl das Arbeitsangebot als auch die Arbeitsnachfrage und damit mögliche Fachkräfteengpässe für akademisch und beruflich Qualifizierte bis zum Jahr 2030 erhebe. Das Instrument biete für die genaue Analyse des Fachkräftemangels eine solide Datenbasis. Insgesamt würden Trends für über 100 Berufsgruppen auf verschiedenen Qualifikationsebenen aufgezeigt. Dabei erlaube der Fachkräftemonitor einen detaillierten Blick auf Branchen, Regionen, Zeiträume und erforderliche Qualifikationen. Klaus Fenster: „Zwar werden aus Sicht der Unternehmen überwiegend berufliche Qualifikationen zu einem knappen Gut. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch Akademiker gesucht werden. Die Gruppe der Akademiker stellt zwar nur rund ein Zehntel des gesamten Defizits von rund 19.000 Personen. Dennoch fehlen bereits heute in der Region einige Hundert Ingenieure.“

Dass es sich beim Fachkräftemangel nicht um eine theoretische Diskussion handelt, zeigt auch die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Siegen, betont Referatsleiter Stephan Jäger: „Knapp 41 Prozent von 470 antwortenden Unternehmen sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung. Fast ein Drittel der Betriebe kann derzeit manche offene Stellen schon seit mehr als zwei Monaten nicht besetzen.“ Daher unterstütze die IHK die heimischen Betriebe durch zahlreiche Projekte und Initiativen bei der Fachkräftesicherung, etwa durch die Finanzierung überbetriebliche Module in zahlreichen Branchen, die Förderung von technikbezogenen Projekten in Kindertagesstätten und Grundschulen, die Organisation von Ausbildungsforen und Messen sowie projektbezogene Ansätze wie das „Haus der Berufsvorbereitung für Flüchtlinge“. Zudem habe die IHK die Servicestelle Fachkräftesicherung eingerichtet, die bisher bereits über 400 Kontaktgespräche geführt sowie mehr als 150 Unternehmen besucht habe. „Die aufsuchende Beratung trägt unser Know-how bei der Personalentwicklung und beim ‚Finden und Binden’ von Mitarbeitern effektiv an unsere Unternehmen heran“, erklärt Dagmar Gierse, Beraterin in der Servicestelle. Die IHK unterstütze damit insbesondere kleine und mittelständische Betriebe in ihrer Personalplanung und helfe, betriebliche Altersstrukturen zu analysieren und qualifikatorische Bedarfe abzuklären. Interessierte Unternehmen können sich zur Vereinbarung von Beratungsgesprächen gerne an Dagmar Gierse (0271 3302-204) oder Burhan Demir (-330) wenden.

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