„Die Digitalisierung macht ernst“

Mehr als 100 Zuhörer kamen zur Vortragsveranstaltung der Wirtschaftsjunioren Südwestfalen mit Prof. Dr. Gunter Dueck.

„Brechen Sie aus der ‚Schwarmdummheit‘ aus und lassen Sie sich zu neuen Denkwegen inspirieren!“ animierte Prof. Dr. Gunter Dueck die mehr als 100 Teilnehmer auf der Vortragsveranstaltung der Wirtschaftsjunioren Südwestfalen im Haus der Siegerländer Wirtschaft. „Die Digitalisierung macht ernst und alle wollen nun davon hören, dabei gibt es sie schon 20 Jahre“ resümierte Dueck. In seinem hochkarätigen und auch humorvollen Vortrag skizzierte er die Herausforderungen der Digitalisierung. Der scharfsinnige Vordenker und Beobachter, der als IBM-Manager das Service-Geschäft ‚Business Intelligence und Data Mining‘ gründete, regte zum Querdenken an und blickte dabei weit über den Tellerrand hinaus.

Was noch bis vor einiger Zeit eine Option gewesen wäre, würde nun bitter nötig. Wer bisher nicht wollte, müsse nun müssen. Der Wandel sei erzwungene Innovation – ist sich Dueck sicher. Vieles, was er in der Vergangenheit prognostizierte, wäre nun Realität. „Auch heute mögen Sie über etliches schmunzeln, dabei müssen Sie sich sicher darauf einstellen“ appelliert er.

Die Vernetzung von allem mit allem wird viele heutige Geschäftsgrundlagen herausfordern: In Zukunft wären z. B. Bibliotheken entbehrlich und das selbstfahrende Auto würde etwa einen Führerschein überflüssig machen, Fahrten würden immer mehr ad hoc bestellt, statt mit dem eigenen Wagen vollzogen. Angesichts zunehmenden Carsharings würde es sowieso immer weniger Fahrzeuge geben. „Ob wir dann noch genauso viele Fahrzeuge wie heute brauchen? Niemals im Leben“ betont Dueck. Kameras benötigten aufgrund digitaler Lösungen keine Wechselobjektive mehr, Zuckerkranken könne dann über das Internet geholfen werden und, und, und… Doch die, die es beträfe, würden sich hartnäckig gegen das Neue sträuben. Dabei müssten sich alle schon heute damit beschäftigen. „Wenn Unternehmen erst damit anfangen, wenn es alle tun, ist es zu spät“ so Dueck.

Nicht die Größe zähle, sondern das Erlernte. „Immer Neues Lernen, üben, üben, üben sowie Experte für ‚Use Cases‘ – also angewendete Praxis –werden“ empfiehlt Dueck. Hier habe der Mittelstand häufig auch einen Vorteil gegenüber großen Unternehmen.

Bei Letzteren verhindere oft das gängige betriebswirtschaftliche Denken die Weiterentwicklung. Es würden mehr Kosten eingespart und auf kurzfristige Gewinne geschielt, als auf langfristige Lösungen und Innovationen zu setzen. „Die BWL kennt nur die Kurve nach oben. Diese kommt aber in der Natur bzw. in der Realität kaum vor“ gibt Dueck zu bedenken.

Natürlich bräuchten auf dem Wege zur Wirtschaft 4.0. viele Dinge noch einige Zeit, bis sie den Durchbruch erfahren. Dann ginge es aber sehr schnell. Erst diese Entwicklungen ernst zu nehmen, wenn sie eine Marktdurchdringung von 10 % überschritten, sei definitiv zu spät, ist sich Dueck sicher.

Die Zeitschrift Computerwoche zählt Dueck zu den Top 100 Persönlichkeiten, die in Deutschland die Informations- und Kommunikationstechnologie prägen. Seine Schriften zum Management, zur Bildung, zur Zukunft und zur Philosophie stehen oft in den  Bestsellerlisten weit oben.

Im Internet ist der Professor heute als „Wild Duck“ (Querdenker) und „Wilddueck“ bekannt. Diesem Motto wurde er auch auf der Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren gerecht. Mit seinem authentischen, optimistischen und satirisch-sarkastischem Stil begeistert er auch an diesem Abend seine Zuhörer. „Sie regen zum Denken und Umdenken zum Thema Digitalisierung an. Deswegen können wir von Ihren Ausführungen am heutigen Abende viele wertvolle Anregungen mitnehmen“ fasst Timm Bendinger, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, den Vortrag von Prof. Dueck zusammen und bedankt sich beim ihm dafür.

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