Arbeitsmarkt geht gut gerüstet in den Winter

Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. (Quelle: Arbeitsagentur Siegen)
Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. (Quelle: Arbeitsagentur Siegen)

Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. (Quelle: Arbeitsagentur Siegen)

Es waren starke Zahlen, die Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, verkünden konnte: Die Arbeitslosigkeit sank im November im Vergleich zum Oktober um 345 Personen, das entspricht 2,9 Prozent. Dies war der stärkste Rückgang der Zahl der Arbeitslosen im November seit acht Jahren. Die Arbeitslosenquote fiel auf 5,1 Prozent. Insgesamt waren im November 11.606 Männer und Frauen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe arbeitslos. Auch der Vergleich mit dem November des letzten Jahres, der jahreszeittypische Entwicklungen ausblendet, fiel positiv aus: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 4,5 Prozent. Damit waren 551 Männer und Frauen weniger arbeitslos als vor einem Jahr.

„Der Arbeitsmarkt geht gut gerüstet in den Winter“, kommentierte Dr. Bettina Wolf optimistisch die Entwicklung. Es sei üblich, dass die Zahl der Arbeitslosen im November zurückgehe, die Stärke des Rückgangs sei aber überraschend gewesen. Die Arbeitsagentur habe sich in diesem Jahr besonders auf Jüngere und Frauen am Arbeitsmarkt fokussiert, dazu auch organisatorische Änderungen vorgenommen. „Wir sehen jetzt, dass unsere Anstrengungen und die eingeleiteten Änderungen positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben“, freute sich Dr. Bettina Wolf. „Allen Unkenrufen zum trotz zeigt der Rückgang aber auch, dass unser heimischer Arbeitsmarkt nach wie vor aufnahmefähig ist.“ Die Entwicklung sei für die Arbeitsagentur Ansporn, die saisontypischen Anstiege der Arbeitslosigkeit im Winter möglichst gut abzufedern.

Die Gründe für den üblichen Rückgang im November liegen beispielsweise im Beginn des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel. Daher gelang es der Arbeitsagentur auch, insbesondere Frauen eine neue Stelle zu verschaffen. „Diese Entwicklung ist für die Frauen positiv. Wir wünschen uns aber noch mehr, dass die Frauen nicht nur für das Weihnachtsgeschäft einen neuen Arbeitsplatz finden, sondern dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt fußfassen“, erläuterte Dr. Bettina Wolf. Insgesamt ging die Zahl der arbeitslosen Frauen um 202 Personen (3,4 Prozent) im November zurück.

Damit gerade Frauen nach einer Familienphase eine dauerhafte Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten, bietet die Arbeitsagentur eine besondere Beratung an. „Wir haben dazu ein spezielles Team gegründet und unsere Kolleginnen haben noch Beratungstermine frei“, so Dr. Bettina Wolf und appellierte damit an die Frauen in der Region, nach einer Familienphase über den Wiedereinstieg in den Job nachzudenken.

Den Jüngeren unter 25 Jahren brachte auch der November positive Nachrichten. Die Arbeitslosigkeit sank in dieser Personengruppe auf 1.266 junge Männer und Frauen, das war ein Rückgang um 3,4 Prozent im Vergleich zum Oktober und um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote sank von 4,7 auf 4,5 Prozent.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein waren im Oktober 8.290 Personen arbeitslos gemeldet. Damit sank die Zahl der Arbeitslosen im waldreichsten Kreis Deutschlands um 319 Personen bzw. 3,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren damit 283 Männer und Frauen weniger arbeitslos, die Arbeitslosenquote sank auf 5,5 Prozent. Positiver Ausreißer war erneut der Bezirk der Geschäftsstelle Bad Berleburg (Altkreis Wittgenstein). Hier sank die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent, den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Im Kreis Olpe waren im November 3.316 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Damit ging die Arbeitslosigkeit verhalten um 0,8 Prozent bzw. 26 Männer und Frauen zurück. Vor einem Jahr waren noch 268 Personen mehr arbeitslos. Die Zahl der Arbeitslosen sank damit um 7,5 Prozent. Die Quote betrug im November 4,3 Prozent und ist seit September unverändert.

Die Betriebe in der Region meldeten im November 780 freie Arbeitsstellen. Damit akquirierte die Arbeitsagentur 91 Stellen mehr als im Vorjahr, das war ein Zuwachs um 13,2 Prozent. Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit Siegen noch 2.151 freie Arbeitsstellen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe registriert, das sind 361 oder 20,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Einerseits zeigt das die vielen Chancen, die sich auf unserem Arbeitsmarkt bieten“, erläuterte Dr. Bettina Wolf, „andererseits betrachten wir einen wachsenden Bestand aber auch immer als Anzeichen, dass Stellen nicht besetzt werden können“, so die Agenturleiterin weiter. Die Arbeitgeber seien daher aufgerufen, auch darüber nachzudenken, Mitarbeiter weiterzubilden, um so die Stellen besetzen zu können. Die Arbeitsagentur biete dazu gerne ihre Beratung an.

Die Zahl der Arbeitslosen summiert sich in Siegen aus Kunden der Arbeitslosenversicherung / Arbeitslosengeld (Agentur für Arbeit Siegen) und aus den Kunden der Grundsicherung / „Hartz IV“ (Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Jobcenter Kreis Olpe). Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren im November 4.184 Männer und Frauen als arbeitslos registriert. Das waren 182 Personen weniger als im Oktober und 149 Männer und Frauen weniger als im November 2013. Im Rechtskreis der Grundsicherung waren bei den Jobcentern des Agenturbezirks 7.422 Personen arbeitslos gemeldet. Dies bedeutete einen Rückgang um 163 Personen.

„Ein schönes Signal ist hier auch der Rückgang der Zahl der Langzeitarbeitslosen“, zeigte sich Dr. Bettina Wolf erfreut. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 115 Personen bzw. 2,9 Prozent auf nun 3.845 Männer und Frauen. „Unser Ziel muss es aber sein, dass Langzeitarbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht“, so die Behördenleiterin weiter. Gemeinsam mit den Jobcentern und den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe wolle die Arbeitsagentur daher hier einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit setzen.

Das Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein war im November für 5.440 arbeitslose Männer und Frauen zuständig. Dies bedeutete einen Rückgang von 156 Personen bzw. 2,8 Prozent. Im November 2013 wurden noch 236 Männer und Frauen mehr betreut. Die Zahl sank damit um 4,2 Prozent. Das Jobcenter Kreis Olpe betreute im November 1.982 arbeitslose Männer und Frauen. Das waren 7 Personen weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Anzahl der betreuten Personen um 7,7 Prozent oder 166 Männer und Frauen.

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