Anerkennungsbegleiter erfolgreich ausgebildet

Sechs ehrenamtliche Anerkennungsbegleiter haben jetzt aus den Händen von Landrat Andreas Müller ihre Zertifikate erhalten. Sie helfen Zuwanderern, die im jeweiligen Heimatland erworbenen Berufsabschlüsse oder andere Qualifikationen in Deutschland anerkennen zu lassen.

Sechs ehrenamtliche Anerkennungsbegleiter haben jetzt aus den Händen von Landrat Andreas Müller ihre Zertifikate erhalten. Sie haben sich ausbilden lassen, um Flüchtlingen und Zuwanderern zu helfen, die im jeweiligen Heimatland erworbenen Berufsabschlüsse oder andere Qualifikationen bei uns anerkennen zu lassen.

Insgesamt haben sieben Anerkennungsbegleiter die Fortbildung erfolgreich absolviert. Dabei haben sie erfahren, welche Stellen für welche Anerkennungen zuständig sind und was man braucht, um einen Abschluss oder eine Qualifikation anerkennen zu lassen. Sie wissen nun, wie Integration Point, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Kammern oder andere öffentliche Stellen weiterhelfen können. Zudem haben sie gelernt, welche Qualifizierungsmöglichkeiten es für Migranten gibt.

„Wir als Gesellschaft haben ein großes Interesse daran, dass sich die, die auf Dauer bleiben werden, möglichst schnell und gut integrieren. Dabei spielt Arbeit eine ganz zentrale Rolle“, machte der Landrat deutlich: „Wer arbeitet, fühlt sich gebraucht und langweilt sich nicht – was ohne Arbeit oft der Fall ist. Arbeit steigert das Selbstwertgefühl und auf der Arbeit lernt man Kollegen kennen und kann so soziale Kontakte knüpfen. Und schließlich ist, wer für sich selber sorgen kann, ganz anders in der Lage Zukunftspläne zu schmieden, als jemand ohne Arbeitsstelle.“

Alle Anerkennungsbegleiter haben selbst Migrationshintergrund und sind überwiegend in Migrantenvereinen aktiv. Damit haben sie einen besonderen kulturellen Zugang zu den Flüchtlingen und können ggf. auch als Dolmetscher fungieren.

Eine der Anerkennungsbegleiter ist Gelya Trot. Für sie liegt die Motivation für ihr ehrenamtliches Engagement in ihrer eigenen Geschichte: „Ich selbst hatte früher auch Probleme, meinen in Russland erworbenen Studienabschluss hier in Deutschland anerkennen zu lassen. Deshalb möchte ich gerne Migranten mit ähnlichen Problemen unterstützen“, sagt sie.
Obwohl die Anerkennungsbegleiter gerade erst ihre Zertifikate erhalten haben, sind sie schon aktiv und haben erste Erfahrungen gesammelt.

So berichtet Hanan Tahmaz vom Libanesischer Frauenverein e.V., dass viele Migranten oft ganz ohne Zeugnisse nach Deutschland kommen, weil sämtliche Unterlagen im Heimatland geblieben sind: „In zwei Fällen haben wir es trotzdem schon geschafft, dass ein Hochschulzugang möglich war. Einer der beiden beratenen Herren studiert mittlerweile Betriebswirtschaftslehre und der andere Wirtschaftsingenieurwesen.“

Auch Salvatore Todaro vom italienischer Kulturverein Stelle Chiare e.V. konnte schon positive Erfahrungen machen und hat einem Mann aus einer jungen italienischen Familie geholfen, einen festen Job bei einem Gärtner zu bekommen.

Durchgeführt und organisiert wurde die Qualifizierung von der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/Olpe. Partner und zugleich Projektträger war die „Gemeinnützige Gesellschaft für Interkulturelle Bildungs- und Beratungsangebote“ – kurz MOZAIK.

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